Ich geh den Weg des Menschensohnes, der beständig an das Unwägbare denkt, um Beständigkeit den Dingen zu verleihen, die von Kindheit an ich liebgewonnen habe und die ich heut schon anerkenne als den hehrsten Teil der Gabe und des Lohnes – für diesen Lohn will ich mich gern kasteien. Tod, Versagen, Niedergang und alles Schmachten – jede bittre Lage, die das Menschenherze so sehr kränkt, ich will sie ansehn und betrachten – will sie auf mich nehmen – so, als hätten ich den Sinn, den alle Bitternisse in sich tragen, bereits verstanden und schon ausgefüllt. Ich möchte gern im tiefsten Herzensgrunde sagen, dass, wenn auch in augenblicklich noch verborgner Weise, jede Regung dieses Daseins dennoch mich beschenkt.
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Ich habe keine Meinung von mir selbst, da ich ja doch noch werde. Denn stets wenn ich enttäuscht mich von mir selbst abwende und mich erkennen muss als Teil der Herde ( jener, der im Grunde meines Herzens ich nie angehören will,) dann trag ich Trauer und ein Abgrund tut sich vor mir auf, den zu durchschreiten nimmer ich vermag, in noch so kühnem Lauf. Dann sinkt die Seele nieder und ich werde still, erschrocken von der Finsternis der Tiefe und der dunklen Erde.
Wer könnte dieses Dunkel je durchdringen, wer könnte Einhalt ihm gebieten und vollbringen, dass es zu Geist und Sinn mir wird, woran mir doch so sehr gebricht? O dass doch endlich zu mir spricht, was stumm und taub mir auf der Seele lastet – was blind und töricht durch das Dunkel irrt und heillos durch die Zeiten hastet.
Ach Gott, du sprichst dein Wort das diese Welt erhellt ja immer nur im Dunkeln – erhellst den Raum im Hier und Dort. Was hier gestaltlos ist – was wüst und leer, darin seh ich deinen hellen Stern nun funkeln – dort geht er vor mir her in aller tiefster Nacht, da dringt es zu mir, deines Sohnes Wort: Es ist vollbracht.
Dies ist der Sommer, der die Frucht ersterben lässt
weit wirft er seine Lohe in den Herbst hinein
wenn auch der Schnitter eilig noch zur Ernte bläst
Entbehrung wird des Winters Antlitz sein.
Und doch sind Kummer und Entbehrung keine Strafe der Natur
unendlich groß und weit gewoben ist des Universums Tuch
das Übel liegt in unserm eigenen Urteil immer nur
im Zweifeln, im Verzagen liegt der Fluch.
Denn wenn der Tod in unsern Räumen
aus und eingeht, wie ein ungebetner Gast
wenn er uns hochfahrn lässt aus seichten Träumen
so zeigt er doch ganz zart
was jenseits unsres Zustands harrt
– zeigt doch wie sanft das Dasein jede Kreatur umfasst.
Elmar Vogel / Oktober 2018
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