Herbstmelancholie

In stummen Schauern gehen Blätter nieder,
ein federleichter Fall bringt sie zur Erde sacht,
und Baum um Baum reckt unbedeckte Glieder
empor zum Himmel, in die sternenklare Nacht.

Fern fallen die Gestirne - in weiten Räumen
verlischt ihr Glanz im Abgrund dunkler Tiefen dort.
Das Höchste und das Tiefste will uns träumen,
ihr Raunen ist dem Schlummernden ein sanftes Wort. 

Im dunklen Abgrund wie in höchster Sphäre liegt
der Sinn des Wortes, das einst unerkannt gesagt,
dass Wind das tote Blatt im Fallen sanft noch wiegt
und, dass erstrahlen wird, was ganz zu fallen wagt.

Elmar Vogel am 30. September 2020


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2 Antworten zu „Herbstmelancholie“

  1. Schlegl Frauke

    Danke für die schönen Gedanken und Texte!!!

  2. Elmar Vogel

    Liebe Frau Schlegl,
    vielen Dank für Ihren Kommentar.
    Es freut mich, dass Sie meine Texte ansprechen.
    Herzlichst
    Elmar Vogel

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