Der Herbst fällt ein mit kühler Hast knickt er das Blümlein blau, die stolzen Rosen schlank und schön vergehn im Nebelgrau. Kein Widerstand, kein Aufbegehrn, kein Fluch und auch kein Streit. In tiefer Stille scheint die Kreatur zum Abgang nun bereit. Vorüber ist das Lustspiel auf der weiten Bühne der Natur. Schon kleiden für den letzten Akt sich Wald und Feld und Flur. Nun wird sich Blatt um Blatt noch einmal prachtvoll färben. Mir scheint, ein letztes großes Leuchten steht vor allem Sterben. Ach könnte ich den eignen Herbst doch nur in diesem Bild begreifen, so würde ich wie eine süße, volle Frucht am Baum des Lebens reifen. Dort wüsste ich, dass alles Fallen und Vergehn ein tiefer Sinn durchwebt, dass Sterben nicht Verderben ist und Neues nur durch Altes lebt. Elmar Vogel – Oktober 2019