wir gehen fort – wir gehen immer fort, fortgehen scheint der reise zweck und wille. so sind wir fort-getriebne aus der stille in des getriebes fernen, fremden ort. wir haben keine bleibe eh und je und können niemals sagen, da, und können niemals sagen, ja, da allerort ein stummes, fernes weh. wir brechen früh schon auf und gehn behände den unbekannten weg, die steilen pfade. was uns erschöpft, erscheint uns gnade, und spät gelangen wir ans jähe ende. wir suchen unverdrossen fremde stätten. das fremde lässt uns beben – zieht uns an, tun manche falschen tritte dann und wann und schlafen nachts in fremden betten. wir folgen sonderbaren, schweren spuren und zeichen über sonne, mond und sternen, und wetter zeichnen uns aus großen fernen. wir blicken bange nach dem gang der uhren. wir finden aufgehoben uns am ziel, und aufgehoben scheint uns dort das schwere, wir achten nicht auf das, was wäre, doch manche nacht fällt harsch und kühl. wir gehn dahin und schließen viele kreise und kehrn zurück und kehren wieder um. indes das letzte sichre ziel harrt stumm des pilgers, der gezeichnet von der reise. Elmar Vogel 1. Juni 2020