Der Schächer steht verklärt im Mondenschein,
er hat sein nächtlich Tagwerk schon vollbracht.
Ein schwarzes Auge fängt sein Lächeln ein
und speit es wieder aus vertausendfacht.
Der trübe Tau gerinnt zu Blut und Eis
und Monde stehen fahl und blass im Tageslicht.
Die künft‘gen Nächte sind jetzt kalt und weiß,
und blanke Stähle harren ihrer Pflicht.
Das Spinnrad treibt voran der Pferdefuß.
Aus jedem Halm und jeder Nadel Stroh,
schafft er gedieg‘nes Gold im Überfluss.
Des Zweifels Kerker liegt im Nirgendwo.
Ein neues Evangelium hat gekalbt,
millionenfach gelegt in Batterien,
und jeder Leichnam wird verzückt gesalbt,
um seiner eignen Marter zu entflieh‘n.
Elmar Vogel am 7. Mai 2020
Lieber Elmar,
dieses Gedicht ist schon „schwere Kost“.
Sie in sich aufnehmen und verarbeiten zu können braucht Zeit…
Herzlichst Ursula