Was bleibt

Der Tag zieht herauf und es dunkelt doch schon.
Die Felder sind weiß und die Frucht wiegt schwer.
Vage die Stunden der Ernte und Fron.
Schwarzes wird weiß und das Volle wird leer.

Refrain
Alles ist eitel und alles ist Wind,
doch was bleibt ist gewaltig und schwach
Im Schlafe liegt, was die Zeit mit sich nimmt
Nur das innere Auge bleibt wach.

Die Nacht bricht herein und ein Licht geht auf,
erfasst die Augen und Herzen zugleich.
Der Stern vollendet den himmlischen Lauf;
König wird Bettler, was arm ist wird reich.

Alles ist eitel und alles ist Wind,
doch was bleibt ist gewaltig und schwach
Im Schlafe liegt, was die Zeit mit sich nimmt
Nur das innere Auge bleibt wach.

Das Leben beginnt im Schoße der Nacht;
erneut geboren aus Wasser und Geist.
Die Zuversicht hat ein Feuer entfacht,
das alles entblößt und den Stoff zerreißt.

Alles ist eitel und alles ist Wind,
doch was bleibt ist gewaltig und schwach
Im Schlafe liegt, was die Zeit mit sich nimmt
Nur das innere Auge bleibt wach.

© Elmar Vogel 21. 4. 2021

Audiodatei zum privaten Download:

Audiodatei: Was bleibt – Gitarre und Gesang Elmar Vogel

Gaukelei

Der Blick bleibt an der Oberfläche;
es reflektiert die Form das Licht.
Wohl liegt es an des Auges Schwäche;
das Wesentliche sieht man nicht.

Gestalt wird nur die Form erkennen,
sie fällt ihr Urteil nach dem Schein,
doch soll sie den Gestalter nennen,
wird ihre Sicht ein Trugbild sein.

Das Wesen liegt indes verborgen,
entzieht sich äußerer Natur,
ist stets dasselbe heut und morgen,
allgültig, zeitlos seine Spur.

Doch diese Spur gilt es zu finden,
das Auge ist hier einerlei,
denn nur Erkenntnis kann ergründen,
was wahr ist und was Gaukelei.

Erkenntnis ist das dritte Auge,
es reicht bis an der Dinge Grund,
dass es ergründe was da tauge -
Wo Geist, wo Sinn wohnt macht es kund.

Juni 2020 (Wettbewerb im Forum: www.poeten.de)