Der Tod verschlingt des Menschen Leben,
und speit es dennoch wieder aus:
Das Schwache sucht er zu beheben,
verschafft dem Geist ein neues Haus.
Der Tod lehrt lassen uns und gehen
was zeitlich und vergänglich ist:
Das Unsichtbare bleibt bestehen,
dem niemand großen Wert beimisst.
Der Tod zwingt stetig uns zur Suche,
nach Leben, über allem Schein,
das jenseits liegt von Streit und Fluche,
doch hält man dies für allzu klein.
25. Dezember 2021
Tiefe Gedanken. In Strophe drei würde ich in der zweiten Zeile das zweite „das“ einfach weglassen.
Liebe Susanne, vielen Dank für deine positive Einschätzung. Dein Einwand ist völlig berechtigt, da das Versmaß ja sonst gar nicht stimmen würde. Vielen Dank für dein kritisches Auge! Herzlichst Elmar
Das hast Du wieder sehr schön geschrieben – tiefsinnig und wahr, aber gerade heute am Tag der „Frohen Botschaft“? Ich weiß: Geburt und Tod gehören zusammen…
Aber heute heißt es doch: „Freuet euch“ und …Friede den Menschen auf Erden…“
Es macht mich wieder traurig, dass Du das gerade in diesen Tagen schreibst. Jesus will auch, dass wir das Leben lieben, das er uns geschenkt hat. Dir hat er doch auch so ein wunderbares Leben geschenkt Dich so begnadet!!! Freue Dich, habe nicht jetzt so schwere Gedanken, bitte.
Liebe Ursula,
vielen Dank für deinen Kommentar. Du schreibst mein Text sei schön, tiefsinnig und wahr, aber trotzdem missfällt er dir, weil er dich traurig macht. Findest du die frohe Botschaft in diesem Gedicht denn nicht? Weihnachten, das ist die gute Nachricht von einem Licht, das uns in tiefster Todes-Nacht erschienen ist. Dieses Licht, liebe Ursula, ist die Botschaft Jesu, der uns gelehrt und in seiner Passion gezeigt hat, dass Leid und Tod -in seiner Geisteshaltung getragen- eine tiefe Bedeutung erfahren haben, wodurch sie überwunden sind: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ Joh. 16, 33. Doch die Bedeutung von Leid und Tod will von uns sehnsüchtig gesucht und gefunden werden, denn diese Bedeutung ist nichts Geringeres, als Gott selbst. „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, empfängt, und wer da sucht, findet; und wer da anklopft, denen wird aufgetan.“ Luk. 11, 9-10 Die Geschichte von dem Kind in der Krippe ist ohne den späteren Mann am Kreuz nicht vollständig. Was ist das für ein Bild von Weihnachten, das den Grund für das Kommen des Gottessohnes nicht sehen oder hören mag? Und den Grund für sein Kommen hat er uns doch genannt. „Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen.“ Joh. 12, 27
Herzlichst Elmar
Für mich liegt Hoffnung in der Zeile „… verschafft dem Geist ein neues Haus“.
Liebe Susanne, dieses Bild vom Haus ist unter anderem inspiriert von: Joh. 14, 1-3 : Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so hätte ich nicht zu euch gesagt: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten. Herzlichst Elmar