Der lateinische Begriff Evangelium stammt ursprünglich aus dem Altgriechischen und lautet „εὐαγγέλιον“ = euangelion. Evangelium bezeichnet eine gute, freudige Nachricht oder eine froh machende Botschaft. Aber was konkret ist eigentlich froh machend und gut an der Botschaft Jesu? Diese Frage stellt sich schon deshalb, weil der Ausgang der Geschichte um den jüdischen Heiler und Wanderprediger Jesus aus Nazareth alles andere als gut erscheint. Auf Betreiben seiner Feinde angeklagt, verurteilt, gefoltert und am Kreuz hingerichtet, stirbt er einen schmählichen Verbrechertod. Somit lässt sich die Mission Jesu wohl eher als gescheitert betrachten. Was dennoch froh machend, gut und tröstlich ist an dem, was Jesus lehrte und was er selbst konsequent lebte, darum geht es in diesem Beitrag.
Aus der Zeit, als Jesus anfing, als Heiler und Lehrer zu wirken, findet sich im Lukasevangelium eine bemerkenswerte Erzählung. An ihr wird deutlich, dass Jesus seine Mission nicht nur im Kontext des Alten Testaments verstand, sondern von Beginn an den tröstenden, aufrichtenden und froh machenden Charakter seines Evangeliums herausstellte:
Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging seiner Gewohnheit nach am Sabbat in die Schule (Synagoge), und er stand auf und meldete sich zur Lesung. Da wurde ihm die Schriftrolle des Propheten Jesaja gereicht. Und als er die Buchrolle öffnete, fand er die Stelle, wo geschrieben steht:
„Der Geist des JHWH ist bei mir, darum, dass er mich gesalbt hat; er hat mich gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu heilen die zerstoßenen Herzen, zu predigen den Gefangenen, dass sie los sein sollten, und den Blinden das Gesicht und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, und zu verkündigen das angenehme Jahr des HERRN.“
Daraufhin schloss er die Buchrolle, gab sie dem Diener zurück und setzte sich wieder. Und alle Augen, in der Schule, waren auf ihn gerichtet. Und er fing an, das Schriftwort auszulegen und sprach zu ihnen: Heute hat sich dieses Schriftwort vor euren Ohren erfüllt. Und sie waren sich alle einig, dass sie ihn doch kannten und wunderten sich wegen dieser unerhörten Worte, die er da sagte, und sie sprachen: »Ist das nicht Josephs Sohn?« Luk 4, 16-22
Auch in seinen Deutungen, Gleichnissen und Erklärungen kehrt Jesus immer wieder zu der Grundaussage zurück, dass seine Botschaft Anlass zur Freude gibt, für den, der sie aufnimmt, verinnerlicht und glaubt.
Trost im Leid durch Sinnfindung
In der Bergpredigt, einer inhaltlichen Zusammenfassung seiner Lehre, stellt Jesus den tröstlichen Aspekt seiner Botschaft heraus:
Selig sind jene, die Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Mt 5,4
Alternative Übersetzung:
Selig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden. Mt 5,4
Doch wie sieht dieser Trost konkret aus? Um den tröstenden und tröstlichen Gedanken seiner Botschaft zu verstehen, bedarf es einer grundlegenden Einsicht, die da lautet:
In Gott liegt die Ursache unserer gesamten Wirklichkeit verborgen, denn Gott wirkt ausnahmslos alle Dinge.
Es kann insofern nichts geschehen, was nicht in Gott beschlossen sein kann, da sich dem Willen Gottes, wie gesagt, nichts entziehen oder widersetzen kann.
Insofern liegt es nicht an den Dingen selbst, die uns beunruhigen, missfallen, bedrohen, schaden oder kränken, sondern es liegt an unserer Bewertung, diesen Dingen gegenüber, ob sie sinnlos und vergebens an uns geschehen oder ob sie durch eine veränderte Geisteshaltung als bedeutsam erkannt werden, wodurch sie es werden.
Johannes des Täufers und Jesu erster Aufruf lautete: Metanoia! Was so viel bedeutet wie: „Ändert euren Sinn!“ Das Evangelium – die gute Nachricht ist, dass sich allein durch unsere Sinnesänderung die beschwerlichen und leidvollen Dinge für uns grundlegend zum Guten ändern. Nicht also durch gewaltsames Vorgehen gegen das Böse oder dem gegenüber, was uns missfällt, sondern durch Einwilligung in das Unabänderliche wird die Welt im Sinne Jesu überwunden.
Ihr habt gehört, daß da gesagt ist: „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“ Ich aber sage euch, dass ihr dem Bösen gegenüber keinen Widerstand leisten sollt, sondern: Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin. Mt 5, 38-39
Dass selbst die kleinste Kleinigkeit, ein scheinbarer Willkürakt, unsere Ohnmacht oder unser Ausgeliefertsein innerhalb des göttlichen Willens liegt, sofern wir auf dieses Gesetz vertrauen, veranschaulichte Jesus in dem folgenden Gleichnis:
Kauft man nicht zwei Sperlinge für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen auf die Erde ohne den Willen eures Vaters. Nun aber sind selbst eure Haare auf dem Kopf alle gezählt. So fürchtet euch also nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge. Mt 10, 29–31
Zugegeben wird uns diese Einsicht wenig helfen, wenn wir unmittelbar von einem Unglück betroffen sind und darüber erschrecken. Auch nützt sie uns nichts, wenn wir keinen Ausweg aus unserem Unglück sehen. Sind wir mit Schwäche, Krankheit, Ungerechtigkeit, Schicksalhaftem, Leid oder Tod konfrontiert, werden wir kaum Trost in dem Gedanken finden, dass Gott alle diese Dinge wirkt. Eher scheint das Gegenteil der Fall zu sein, und wir empfinden Gott dann als grausam und ungerecht. Der Trost, den Jesus den Leidenden zuspricht, wird nur denjenigen erreichen können, der darauf vertrauen kann, dass selbst in leidvollen und ungerechten Geschehnissen eine Bedeutung verborgen liegt, die von uns gesucht und gefunden werden will:
Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Mt 7, 7-9
Diese gefundene Bedeutung liegt in Gott. Das ist das Evangelium, dass allen Dingen, die auf diese Weise ihre Ursache in Gott gefunden haben, Leben und Geist innewohnt.
Gott ist Sinngeber – Gott erkennen heißt leben
Insofern beruht der Trost, den die frohe Botschaft Jesu zu geben vermag, auf einer weiteren grundlegenden Erkenntnis, und diese besagt:
Aller Wirklichkeit, deren Ursache wir in Gott erkennen, liegt kraft dieser Erkenntnis ein tiefer Sinn zugrunde.
Warum ist das so? Weil der Begriff Gott ein Synonym für Geist und Sinn ist und weil eine Wirklichkeit, deren Ursache in Gott erkannt wurde, nur Gutes an uns bewirken kann und wird.
Soweit wir auch in den sinnlosen Geschehnissen, die uns unmittelbar betreffen, Gott als Ursache erkennen, werden diese Dinge Sinn erfahren können – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Insofern hängt das Gute, das uns im Bösen geschieht, ausschließlich davon ab, inwieweit wir fähig sind, Gott auch in den ungerechten, bösen und leidvollen Geschehnissen erkennen zu können. Damit wir Gottes Wirken auch in den beschwerlichen, ungerechten und leidvollen Geschehnissen erkennen können, war Jesus bereit, Unrecht, Leid und Tod auf sich zu nehmen. Er tat es in dem Bewusstsein, dass allein diese Geisteshaltung Unsterblichkeit bedeutet und verleiht.
Warum ist das so? Weil Gott sich den Dingen, als deren Ursache er erkannt wird, nicht entziehen kann und will, sondern sich darin als deren Ursache zu erkennen geben muss. Das heißt, all das, worin wir Gott zu erkennen vermögen, nimmt Gottes Natur an und wird dadurch lebendig. In diesem Sinne lehrte Jesus:
„Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Joh 17,3
Die Überwindung der Welt
Nun verhält es sich zwar so, dass Gott auch dann alle Wirklichkeit hervorbringt, wenn er von uns nicht als deren Ursache erkannt wird. Doch ohne die Erkenntnis, dass Gott alle Dinge zum Guten wirkt, muss das Beschwerliche, Ungerechte und Leidvolle sinnlos für uns bleiben. Mit anderen Worten:
Gott wirkt auch ohne unser Erkennen alle Dinge, aber er wirkt jene Dinge, in denen wir keinen Sinn erkennen, an uns vorbei.
Denn wenn wir in die leidvollen Geschehnisse innerlich nicht einwilligen können, müssen wir daran anklagend zugrunde gehen. Anklagen können nur dort erhoben werden, wo eine Welt der Schuld existiert. Das ist das Evangelium Jesu – die frohe Botschaft Jesu, dass in Gott keine Schuld existiert.
Die Überwindung der Schuld
Soweit für uns eine Welt der Schuld existiert, werden wir Schuldige suchen und indem wir nach Schuld und Schuldigen suchen, müssen auch wir für schuldig befunden werden, da kein Mensch frei von Schuld ist.
In der Sphäre des Geistes (Gottes) jedoch ist der Gedanke der Schuld endgültig überwunden, da dort alle Geschehnisse einen tiefen Sinn finden. Dies besagt nichts anderes, als dass in Gott keine Schuld existieren kann. Die Welt der Schuld ist die Welt der Trennung, des Widerspruchs und der Sünde. Eine solche Welt findet keinen Eingang in Gott. Wo das Prinzip der Sünde, d. h. das Prinzip der Anklage und der Vergeltung, herrscht, herrschen Tod und Sterben. In diesem Sinne lehrte Jesus:
Darum habe ich euch gesagt, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben. Joh 8, 24
Damit wir an Geschehnissen, die wir als ungerecht, leidvoll und beschwerlich empfinden, nicht anklagend zugrunde gehen müssen, dafür ist Jesus Christus in diese Welt gekommen. Eben darum hat er für uns bereitwillig Unrecht, Leid und Tod auf sich genommen. In seiner Passion hat er aufgezeigt, dass Gott dort ausnahmslos alle Dinge zum Besten wirkt, wo er als solcher wirkend erkannt wird. Auf dieser Erkenntnis beruht das Evangelium Jesu.
Die Kraft des Salzes
Das Gesetz, wonach alles Schwache, Beschwerliche, Ungerechte, Kranke und Leidvolle allein durch die Kraft des Geistes überwunden wird, hat Jesus im Gleichnis vom Salz der Erde verdeutlicht:
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nützlich, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. Mt 5, 13
Was heißt das? „Ihr seid das Salz der Erde“, bedeutet, dass unsere wahre Identität und Existenz im Geist liegen. Es bedeutet ferner, dass unsere wahre Identität eine verborgene ist. Warum? Weil das Salz der Erde im Gegensatz zum Salz des Meeres im Dunkel der Erde verborgen liegt. In dieser Hinsicht ist das Salz der Erde ein Sinnbild des Geistes, der im Irdischen verborgen liegt.
Dem Geschmacklosen Geschmack verleihen
So wie das Salz den faden Speisen Geschmack und Inhalt verleiht, vermag der Geist den geistlosen Dingen Sinn und Bedeutung zu verleihen, wodurch diese „Speisen“ uns „schmecken“ können. Und das, was auf diese Weise Inhalt und Geschmack gefunden hat, werden wir bereit sein zu essen. Das heißt, wir werden es annehmen, aufnehmen und verinnerlichen können, da es für uns Sinn und Bedeutung gefunden hat, auch wenn es uns vorher fade und als eine Zumutung erschien.
Mit anderen Worten, alle menschlichen Anhaftungen und Geschehnisse, deren Bedeutung sich uns gedanklich nicht erschließen, da sie uns hinderlich, krank, leidvoll, peinlich, ungerecht, sinnlos, geistlos oder böse erscheinen, machen diese für uns unannehmbar.
Durch die Kraft des Geistes werden nun ausnahmslos alle Anhaftungen und Geschehnisse Sinn und Bedeutung erfahren können. Das ist das Evangelium; das ist die frohe Botschaft, die Jesus verkündete:
Die Kraft des Geistes vermag ausnahmslos allen Dingen, die wir nach menschlichem Ermessen für sinnlos oder geistlos halten, Sinn und Geist zu geben, indem sie sie auf Gott als ihren Urheber zurückführt.
Denn alle Dinge, die Gott zum Urheber haben, müssen gut sein und werden. Leben wir aus dieser Gewissheit und Erkenntnis, so hat uns das Evangelium Jesu erreicht.
Allmacht in Ohnmacht
Sinn und Bedeutung erhalten die Dinge durch die Gewissheit, dass selbst im Peinlichen, Beschwerlichen, Ungerechten, Willkürlichen und Leidvollen Gottes Wille an uns geschieht und dass sein Wille zu unserem Besten geschieht, sobald wir auf das Gesetz des Geistes vertrauen. Warum? Weil aus Gott nur Gutes, nur Leben und Geist fließen. Selbst Schmähung, Verfolgung, Gemeinheit, Lüge oder Ungerechtigkeit, alle diese Dinge, erfahren in dieser Geisteshaltung eine grundlegende Wandlung, da sie in dieser Überzeugung Sinn und Bedeutung finden.
„Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie dabei lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel wohl belohnt werden. Denn also haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch gewesen sind.“ Mt 5,11
Im Moment der Einsicht, dass uns selbst solche Geschehnisse nicht aus Zufall begegnen, sondern dass uns in allen Dingen Gott selbst begegnet, werden wir froh und getröstet. Dadurch werden wir auch solchen Geschehnissen getrost entgegensehen können, an denen wir nach menschlichem Ermessen zerbrechen müssten. Doch alles das, was wir nach dem Willen Gottes auf uns nehmen, kann nicht mehr zu unserem Schaden geschehen. Denn durch unsere Einwilligung in den Willen Gottes werden wir mit Gott geeint. Werden wir aber mit Gott geeint, so nehmen wir auch jene Eigenschaften an, die Gott besitzt: Leben, Liebe, Geist und Unvergänglichkeit.
Die Passion Jesu – der unverhoffte Glücksfall
Beispielhaft steht Jesus in seiner Passion selbst für diese Geisteshaltung, indem er Hass, Anfeindung, Verrat, Verleumdung, Anklage, Verurteilung, Leid und Tod nach dem Willen Gottes auf sich nimmt und trägt – wissend, dass Gott ausnahmslos alle Dinge wirkt, darin er erkannt wird. Jesus tat es in der Gewissheit, die er zuvor lehrte. Es ist die innere Gewissheit, dass dem, der auch das Geistlose, Sinnlose, Ungerechte und Böse (die Sünde) nach dem Willen Gottes auf sich nimmt und trägt, nichts schaden und verletzen kann. Warum ist das so? Weil der Geist sich selbst nicht auslöschen kann. All das, worin der Geist wirkend erkannt wird, das wirkt er zu seinem und zu unserem Besten. Das ist das Evangelium Jesu – die frohe Botschaft.
Es ist der Geist, der uns allen innewohnt, der es vermag, allen Geschehnissen Inhalt zu verleihen. Diesen Geist sollen wir entsprechend seiner Kraft nutzen. Nutzen wir die Kraft des Geistes nicht, so wird er kraftlos. Ein kraftloser Geist wird nicht in der Lage sein, beschwerlichen und leidvollen Geschehnissen, Sinn und Bedeutung zu verleihen. Und so werden wir an solchen Geschehnissen zerbrechen müssen.
Im Gleichnis ist es das kraftlose Salz, das am Ende weggeschüttet wird, um von den Leuten zertreten zu werden. Das Gefühl weggeworfen und zertreten zu werden, ist keine Strafe im menschlichen Sinn, sondern es ist die Konsequenz eines Geistes, dessen Fähigkeit nicht genutzt wurde – es ist die Folge eines Salzes, das seine Kraft verloren hat.
Eine Kraft und Fähigkeit, die wir nicht entsprechend ihrer Eigenart nutzen, werden wir eben dadurch schwächen und verlieren.
Soweit wir die Fähigkeit des Geistes wertschätzen und nutzen, werden wir sie erhalten und vermehren. Und indem wir den Geist wertschätzen, vermehren und stärken, wird der Geist wiederum uns wertschätzen und vermehren und stärken. Warum ist das so? Weil der Geist sich selbst nicht auslöscht. Das ist das Evangelium – die frohe Botschaft Jesu, dass der Geist sich selbst, d. h. dass er das Seine erkennt.
Die Feuerprobe
Niemand kann sich den schicksalhaften Seiten des Lebens entziehen. Jeder Mensch wird mit den beschwerlichen und leidvollen Seiten des Lebens konfrontiert. Diese Konfrontation gleicht einer Berührung mit dem Feuer, nämlich der Berührung mit den schmerzhaften Seiten des Geistes. Hier zieht Jesus eine Analogie zum antiken jüdischen Opferkult:
Denn jeder wird mit Feuer gesalzen werden, so wie jedes Opfer mit Salz gesalzen wird. Mk 9,49-50
So wie man die Tiere im Tempel mit Salz für das Opfer vorbereitete, sollen auch wir auf die Opfer wir vorbereitet sein, die das Leben von uns verlangt. Haben wir Salz bei uns, werden unsere Opfer Geist, Sinn und Bedeutung finden können. Denn Gott kann und wird einen Geist nicht zerbrechen lassen, der auf den Geist (Gott) vertraut. Der Geist löscht sich selbst nicht aus. Und in gleicher Weise wie das Opfer, das Jesus am Kreuz brachte, für ihn selbst ein geistvolles, sinnvolles und notwendiges Opfer war, werden auch unsere Opfer aufhören, vergebens zu geschehen, sondern sich als notwendig erweisen können.
Ich schließe mit einem Wort des Apostels Paulus. Hier verdeutlichte er nochmals den Gedanken, dass uns in der Geisteshaltung, die uns Jesus in seiner Passion lehrte, ausnahmslos alle Geschehnisse dienen werden, wodurch wir inneren Trost finden.
Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seiner Absicht berufen sind. Röm 8,28
Fassen wir alle Dinge, die uns anhaften oder begegnen, in diesem Geist auf, so kann uns nichts mehr begegnen, was uns von der Ursache des Lebens trennt, die in jenem Geist liegt, den Jesus Christus lehrte und konsequent lebte. Das ist das Evangelium, die frohe Botschaft Jesu, dass uns nichts trennen kann von Gott, aus dem alles Leben fließt, wenn wir unser Dasein in dem Sinn auffassen, wie Jesus sein eigenes Dasein auffasste und verstand.
„Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns trennen kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus, unserm Herrn erschienen ist.“ Röm 8, 38.39
Lieber Elmar,
danke für den sehr schönen neuen Beitrag in Deinem Blog, der sich sehr flüssig liest. Du hast wieder ansprechend und verständlich geschrieben und klare Aussagen getroffen.
Ja, das Evangelium ist und bleibt DIE FROHE BOTSCHAFT!
Ich hoffe sehr, dass sich viele Leser auch angesprochen und vom Text angezogen fühlen wie ich.
Herzlichst Ursula