KI-Vertonung durch AI-music:
Wenn alle Sinne endlich ruhn
und aller Tränenfluss versiegt,
die Welt geeint wird in ein Nun
und jeder Widerspruch besiegt,
Wenn jeder Ruf nach Licht und Raum
verhallt in einem Augenblick,
wenn er zergeht wie Gischt und Schaum,
wenn nur noch Hin und kein Zurück,
Refrain:
Dann leg ich ab, was ich nicht bin
und was ich bin, wird offenbar;
Was ich nicht sein will, geht dahin
und Unvergängliches wird klar.
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Wo jenes Licht, das in mich fällt,
das mir die Maske offenbart,
die ich stets trage vor der Welt,
wo es mich trifft im Herzen hart,
Wo es erleuchtet meinen Sinn,
der dunkel, eitel und blasiert,
wo mir bewusst wird, was ich bin,
wenn sich das Scheinbare verliert,
Refrain:
Dort leg ich ab, was ich nicht bin
was zeitlich ist und arm und schwach;
Was ich nicht sein will, geht dahin
und was im Schlummer lag wird wach.
Elmar Vogel 8. April 2020
Meine generierte KI-Vertonung, Arrangement und Illustration bei Youtube:
Es ist leider, leider nicht schlecht die KI hat absteigende Tonverläufe verwendet, wie es bei ähnlichen Balladen üblich ist. Helene Fischer wäre zufrieden.
Wenn man aber ein Stück von Jaques Brel wie „Ne me quitte pas“ anhört mit tonalen Wechseln dann muss man sagen, die KI ist nur für banale Sachen zu gebrauchen.
Lieber Sigurd,
wie kann etwas, das innerlich zu berühren vermag, „leider“ nicht schlecht sein? Was ist das für ein Bedauern darüber, dass etwas nicht schlecht ist? Das Gute ist gut, weil es gut ist und nicht weil es unter diesen oder jenen Bedingungen entsteht oder zu entstehen hat. Wer das glaubt, korrumpiert das Gute um der Bedingungen willen, unter denen es entsteht. Das Gute ist gut, um seiner selbst willen. Die KI ist Werkzeug, nicht weniger und nicht mehr. Das Werkzeug ist aber nicht das Werk.
Eine Berufsmusikerin auf Facebook hat ihre Anerkennung zu dieser Vertonung zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig befürchtet sie, dass Musiker überflüssig werden, wenn so etwas möglich ist. Diese Angst ist immerhin ehrlich, wenngleich ich sie nicht teile. Warum? Weil es nicht das Unausweichliche selbst ist, das uns bedroht, sondern unsere Angst vor dem Unausweichlichen. Die Angst vor dem Unausweichlichen ist die Angst vor der Wahrheit, die aller Wirklichkeit innewohnt. In der Angst vor dem Unausweichlichen sind wir korrumpierbar und sind wir sterblich.
Sehr schöner Text. Ein schönes Lied. Allseits gut gelungen. Danke.
Lieber Manfred, vielen Dank für Deine positive Kritik, über die ich mich sehr gefreut habe.
Herzliche Grüße Elmar
Lieber Elmar,
eben habe ich mir das Lied „Einst“ – unter dem neuen Aspekt – mehrfach angehört…
Dieses Lied, dessen Text Du bereits im April 2020 geschrieben hast und der mir in Deinem Blog vorher nicht wirklich aufgefallen war, ist Dir mit den Möglichkeiten der KI sehr gelungen. Ich habe mir das Gesamtwerk jetzt sehr oft angehört. Dein so wunderbarer tiefgründiger Text hat jetzt eine „würdige“ Umrahmung bekommen. Es berührt mich mit jedem Anhören mehr… Hab Dank dafür.
Ich habe meine Meinung zur KI-Möglichkeit nun revidiert.
Habe weiter Freude an den neuen Möglichkeiten; gute Texte hast Du noch genügend in Deinem Fundus.
Herzlichst Ursula