Die Bettler gehen unerkannt,
da keiner ihren Schritten folgen will.
Gemächlich gehen sie dahin und still,
wie in ein fernes, fremdes Land.
Ihr Hunger hat sie arm gemacht
und finden sie auch keinen Wohlstand je,
beharrlich folgen sie dem innren Weh,
das an die Seele rühret sacht.
Sie betteln um ein täglich Brot,
das frei von Gärung, unverfälscht und leicht,
ein Brot, das ganz dem edlen Geber gleicht,
der selbst es buk in höchster Not.
Tief im Verborgnen essen sie's;
geblendet wäre jedes Auge dort.
Hier ist des Geistes Stärke und sein Hort,
und wer dort isst, den hungert nie.
Wenn uns die Armut so befällt
und uns zu Bettlern macht und Kranken,
würden wir solchem Schicksal danken,
wenn es uns dazu auserwählt?
Elmar Vogel 3. Mai 2020
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Ein Gedanke zu „Unser täglich Brot“
Danke Elmar
für dieses berührende, sehr nachdenkliche Gedicht. Mehr Worte braucht es nicht.
Herzlichst Ursula
Danke Elmar
für dieses berührende, sehr nachdenkliche Gedicht. Mehr Worte braucht es nicht.
Herzlichst Ursula