Der Schächer steht verklärt im Mondenschein,
er hat sein nächtlich Tagwerk schon vollbracht.
Ein schwarzes Auge fängt sein Lächeln ein
und speit es wieder aus vertausendfacht.
Der trübe Tau gerinnt zu Blut und Eis
und Monde stehen fahl und blass im Tageslicht.
Die künft‘gen Nächte sind jetzt kalt und weiß,
und blanke Stähle harren ihrer Pflicht.
Das Spinnrad treibt voran der Pferdefuß.
Aus jedem Halm und jeder Nadel Stroh,
schafft er gedieg‘nes Gold im Überfluss.
Des Zweifels Kerker liegt im Nirgendwo.
Ein neues Evangelium hat gekalbt,
millionenfach gelegt in Batterien,
und jeder Leichnam wird verzückt gesalbt,
um seiner eignen Marter zu entflieh‘n.
Elmar Vogel am 7. Mai 2020
Schlagwort: Zeitkritik
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Fatum
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Ein neuer Ablass
Ein neuer, starker Ablass muss jetzt her, denn seht, es geht um Tod und Leben! Und fegte er auch alle Kassen leer; Es darf nur eine Meinung geben! Die ist jetzt Dogma, heiliges Gesetz, ein Ketzer, wer es wagt zu zweifeln! Seht hin, das Heil liegt überall im Netz, es wird euch retten vor den Teufeln, - jenen, die so dreist und frech es wagen, laut ihre Stimmen zu erheben, die nicht nach starkem Ablass fragen, gefährden sie doch Leib und Leben. 13. Juli 2020 Elmar Vogel