Als die Zeit noch reichlich war keine Zeit zu denken. Jetzt, da sie unbegreiflich, will keiner sich versenken, in das Eventuelle, in das Bedeutungschwere. Nun atmet jede Zelle nackte Sinnesleere.
Refrain Ach könnten wir doch nur erkennen und begreifen, dass alles Alte dieser Welt verloren geht damit das Neue in uns fallen kann, um dort zu reifen und wir den Weg hinüberfinden Schritt um Schritt
Als der Sinn noch offen, da war er schwer beladen, mit Wünschen und mit Hoffen und ignoriertem Schaden, den er bereits genommen, doch ohne es zu wissen, vom Sinnesrausch benommen ward das Gefäß gerissen.
Refrain Ach könnten wir doch nur erkennen und begreifen, dass alles Alte dieser Welt verloren geht damit das Neue in uns fallen kann, um dort zu reifen und wir den Weg hinüberfinden Schritt um Schritt
Als das Gefäß noch voll mit leichtem Spiel und Tand, da empfand man keinen Groll gegen Volk und Vaterland, gegen die verführte Welt, die noch jeden Sinn geglaubt, den man ihr vor Augen stellt und ihr den Zauber raubt.
Refrain Ach könnten wir doch nur erkennen und begreifen, dass alles Alte dieser Welt verloren geht damit das Neue in uns fallen kann, um dort zu reifen und wir den Weg hinüberfinden Schritt um Schritt
Es ist ein Schnee gefallen,
und es ist noch nicht Zeit.
Man wirft mich mit dem Ballen,
der Weg ist mir verschneit.
Mein Haus hat keinen Giebel,
es ist mir worden alt;
zerbrochen sind die Riegel,
mein Stüblein ist mir kalt.
Ein schwarzer Schnee wird fallen,
denn es ist an der Zeit.
Dann wird ein Ruf erschallen:
„Mach dich zum Gang bereit!“
Hinauf in höchste Sphären,
wo Götter sind vereint,
in Freuden zu verzehren,
das Brot, das hier beweint.
Ein roter Schnee geht nieder,
ein Schnee so rot wie Blut.
Da kehret nimmer wieder,
was je darunter ruht.
Er decket alles Leben,
als wie ein dunkles Grab.
Die ganze Welt muss beben,
wenn alles fährt hinab.
Wohlan zu dieser Stunde,
wo man noch scherzt und lacht,
da bringe ich die Kunde,
von allertiefster Nacht.
Wie ists dem Menschen bange,
der all das tragen wird.
Drum bitte und verlange,
dass keiner sich verirrt.
Der Tag neigt sich dem Ende,
schon bricht die Nacht herein.
Hier steh ich und verschwende
das Brot, das Salz, den Wein,
um noch einmal zu sagen,
dass alle Not und Qual,
Verzweiflung, Angst und Fragen,
erfüllt in Tag und Zahl.
Ach Herr lass dich‘s erbarmen,
dass ich so elend bin,
und schließ mich in dein Armen,
so fährt der Winter hin.
Der Winter und die Nächte,
die kalt und ohne Licht.
So lehr mich, dass ich möchte,
erschauen dein Gesicht.
Thematisch angelehnt an einen Liedtext von 1467 : “Es ist ein Schnee gefallen” sowie die Apokalypse des Johannes und “A hard rain’s gonna fall” von Bob Dylan.
Ich steige hinab in die Tiefen der Nacht
und suche das Licht auf dem Grunde der Zeit,
doch während ich suche, berühre ich sacht,
den Schlafenden, der mir zu folgen bereit.
Refrain:
Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint.
So steigen wir ab manchen finsteren Pfad,
das Licht in den Herzen, den schimmernden Schein,
und wenn sich ein einsamer Wanderer naht,
so teilen wir mit ihm das Brot und den Wein.
Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint.
Uns leuchtet das innere Auge den Weg,
es schwindet das Dunkel nach Hochmitternacht.
Der Träumende findet den sicheren Steg,
so zögert er nicht, setzt den Fuß mit bedacht.
Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint.
Es ängstigt das Dunkel der Tiefe uns nicht,
wir schreiten hinab und durchdringen die Nacht,
wir schauen im Abgrund das eigne Gesicht,
den Spiegel der Seele, die göttliche Macht.
Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint.
Elmar Vogel 31. Juli 2022 und 4. Vers am 3. Oktober 2022
Audiodatei und Notenblatt: Download nur zum persönlichen Gebrauch:
Ich bin unterwegs zu neuen Ufern doch ich komme niemals an.
Jeder Ankunft folgt ein neuer Abschied, jedes Ziel scheint ein Tyrann.
Warum gehe ich so fest entschlossen, diesen ungewissen Weg?
Warum quält mich diese bange Frage, wenn ich mich zur Ruhe leg?
Refrain:
Eines Tages, wenn die Ahnung der Gewissheit weicht,
wenn die Illusion vergangen, werde ich vielleicht
sagenhafte Räume, die ich nur im Traum gesehn,
leise dann betreten und auf festem Boden stehn.
Manchmal würde ich so gern verhindern, dass ein Augenblick verrinnt.
Andern Augenblicken wieder wünscht ich, dass die Zeit sie mit sich nimmt.
Warum glaube ich in Widersprüchen läge ein verborgner Sinn?
Warum muss ich unentwegt ergründen wie und wer ich wirklich bin?
Refrain:
Eines Tages, wenn die Ahnung der Gewissheit weicht,
wenn die Illusion vergangen, werde ich vielleicht
sagenhafte Räume, die ich nur im Traum gesehn,
leise dann betreten und auf festem Boden stehn.
Und so folg ich einer tiefen Sehnsucht, nach der heilen, bessren Welt,
um mich wieder von ihr abzuwenden, wenn sie ihr Gesicht entstellt.
Und ich frage mich, wie ist es möglich, dass die Hoffnung dennoch bleibt,
ob das Licht das Dunkel überwindet und die Finsternis vertreibt?
Refrain:
Eines Tages, wenn die Ahnung der Gewissheit weicht,
wenn die Illusion vergangen, werde ich vielleicht
sagenhafte Räume, die ich nur im Traum gesehn,
leise dann betreten und auf festem Boden stehn.
14. Februar 2021
Als Bethlehem im Dunkel lag und Hirten hielten stille Wacht, da ward es plötzlich heller Tag; ein Licht erstrahlt in tiefster Nacht. Und Klarheit, hoch von oben her, verklärt nun Trauer, Leid und Tod; Was ungeliebt und hart und schwer – notwendig wird nun alle Not.
Als Dunkelheit die Welt umfing und Blindheit alle Augen schlug als Gottes Sohn am Kreuzstab hing, den er hinauf zum Richtplatz trug. Da hat erhellt den dunklen Sinn, der uns in Not und Angst gebracht, sein Wort, das schon vor Anbeginn, durchdrungen hat die finstre Nacht.
So hat der Sohn uns kundgetan, wie alles Leben ewig währt, nahm auf sich Tadel, Schuld und Scham, hat neu zu sterben uns gelehrt. So nehmt, in seinem Geist und Sinn, das eigene Kreuz nun täglich auf, Denn Gottes Sohn ist der Ichbin*, der führt die Welt zum Licht hinauf.
So lasst uns ohne Sorgen sein, und nehmen was uns zugedacht. Es lässt der Sohn uns nicht allein, hat uns gegeben seine Macht, dass sterben wir in seinem Geist, der über allen Zeiten steht denn Christus der Gesalbte weist den Ort, da Gottes Atem weht.
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