Als die Zeit noch reichlich

Vertonung generiert durch aimusic.so

Als die Zeit noch reichlich
war keine Zeit zu denken.
Jetzt, da sie unbegreiflich,
will keiner sich versenken,
in das Eventuelle,
in das Bedeutungschwere.
Nun atmet jede Zelle
nackte Sinnesleere.

Refrain
Ach könnten wir doch nur erkennen und begreifen,
dass alles Alte dieser Welt verloren geht damit
das Neue in uns fallen kann, um dort zu reifen
und wir den Weg hinüberfinden Schritt um Schritt

Als der Sinn noch offen,
da war er schwer beladen,
mit Wünschen und mit Hoffen
und ignoriertem Schaden,
den er bereits genommen,
doch ohne es zu wissen,
vom Sinnesrausch benommen
ward das Gefäß gerissen.

Refrain
Ach könnten wir doch nur erkennen und begreifen,
dass alles Alte dieser Welt verloren geht damit
das Neue in uns fallen kann, um dort zu reifen
und wir den Weg hinüberfinden Schritt um Schritt

Als das Gefäß noch voll
mit leichtem Spiel und Tand,
da empfand man keinen Groll
gegen Volk und Vaterland,
gegen die verführte Welt,
die noch jeden Sinn geglaubt,
den man ihr vor Augen stellt
und ihr den Zauber raubt.

Refrain
Ach könnten wir doch nur erkennen und begreifen,
dass alles Alte dieser Welt verloren geht damit
das Neue in uns fallen kann, um dort zu reifen
und wir den Weg hinüberfinden Schritt um Schritt

Vertonung und Refrain 1. 11. 2024

Es ist ein Schnee gefallen

Es ist ein Schnee gefallen,
und es ist noch nicht Zeit.
Man wirft mich mit dem Ballen,
der Weg ist mir verschneit.
Mein Haus hat keinen Giebel,
es ist mir worden alt;
zerbrochen sind die Riegel,
mein Stüblein ist mir kalt.

Ein schwarzer Schnee wird fallen,
denn es ist an der Zeit.
Dann wird ein Ruf erschallen:
„Mach dich zum Gang bereit!“
Hinauf in höchste Sphären,
wo Götter sind vereint,
in Freuden zu verzehren,
das Brot, das hier beweint.  

Ein roter Schnee geht nieder,
ein Schnee so rot wie Blut.
Da kehret nimmer wieder,
was je darunter ruht.
Er decket alles Leben,
als wie ein dunkles Grab.
Die ganze Welt muss beben,
wenn alles fährt hinab.

Wohlan zu dieser Stunde,
wo man noch scherzt und lacht,
da bringe ich die Kunde,
von allertiefster Nacht.
Wie ists dem Menschen bange,
der all das tragen wird.
Drum bitte und verlange,
dass keiner sich verirrt. 

Der Tag neigt sich dem Ende,
schon bricht die Nacht herein.
Hier steh ich und verschwende
das Brot, das Salz, den Wein,
um noch einmal zu sagen,
dass alle Not und Qual,
Verzweiflung, Angst und Fragen,
erfüllt in Tag und Zahl.

Ach Herr lass dich‘s erbarmen,
dass ich so elend bin,
und schließ mich in dein Armen,
so fährt der Winter hin.
Der Winter und die Nächte,
die kalt und ohne Licht.
So lehr mich, dass ich möchte,
erschauen dein Gesicht.

Thematisch angelehnt an einen Liedtext von 1467 : “Es ist ein Schnee gefallen” sowie die Apokalypse des Johannes und “A hard rain’s gonna fall” von Bob Dylan.

Der Träumende

Ich steige hinab in die Tiefen der Nacht
und suche das Licht auf dem Grunde der Zeit,
doch während ich suche, berühre ich sacht,
den Schlafenden, der mir zu folgen bereit.

Refrain:
Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint. 

So steigen wir ab manchen finsteren Pfad,
das Licht in den Herzen, den schimmernden Schein,
und wenn sich ein einsamer Wanderer naht,
so teilen wir mit ihm das Brot und den Wein.

Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint. 

Uns leuchtet das innere Auge den Weg, 
es schwindet das Dunkel nach Hochmitternacht.
Der Träumende findet den sicheren Steg,
so zögert er nicht, setzt den Fuß mit bedacht.

Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint. 

Es ängstigt das Dunkel der Tiefe uns nicht,
wir schreiten hinab und durchdringen die Nacht,
wir schauen im Abgrund das eigne Gesicht,
den Spiegel der Seele, die göttliche Macht.

Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht,
wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint,
wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht
und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint. 



Elmar Vogel 31. Juli 2022 und 4. Vers am 3. Oktober 2022

Audiodatei und Notenblatt: Download nur zum persönlichen Gebrauch:

Der Träumende

Hörst du den Wind?

 Es liegt Geburt in dieser Welt,
 da alles Leben sich erneut.
 Der Wind weht wo es ihm gefällt,
 das Harte er gewiss zerstreut. 

Hörst du den Wind dort?
Vogelfrei  jagt er dahin,
trägt allen Staub fort,
was ziellos und ohne Sinn. 
   
 Es kommt und geht dahin der Wind 
 sein Ziel und Herkunft unbekannt.
 Ich selbst, ein unbekanntes Kind,
 bin doch mit ihm so eng verwandt.
   
 Spürst du den Wind nicht?
 unsichtbar rührt er die Welt.
 Seht wie der Turm bricht,
 Hohes schon bald niederfällt.
 
 Es bricht das Leben jetzt schon an
 für den, der zum Empfang bereit.
 Und wer die Zeichen deuten kann
 ist nun in Geist und Luft befreit. 
   
 Hörst du den Wind nun?
 Anhauch des ewigen Grunds.
 Ohne ein Zutun,
 weht auch der Geist über uns.

 Es kommt der Tod zu dir und mir,
 doch alles Sterben atmet Geist,
 und eines Tages werden wir
 erkennen, was nach oben weist.
   
 Kennst du den Wind jetzt? 
 Abbild der himmlischen Kunst. 
 Wer seine Kraft schätzt, 
 der steht auch in seiner Gunst. 
 
   
 © Elmar Vogel  21. 3. 2021                                 Text nach Johannes 3, 1-8
Hörst du den Wind (Audiodatei) Gitarre und Gesang Elmar Vogel – Altstimme Cosima Vogel

Unterwegs

 Ich bin unterwegs zu neuen Ufern doch ich komme niemals an.
 Jeder Ankunft folgt ein neuer Abschied, jedes Ziel scheint ein Tyrann.
 Warum gehe ich so fest entschlossen, diesen ungewissen Weg?
 Warum quält mich diese bange Frage, wenn ich mich zur Ruhe leg?
   
 Refrain:
 Eines Tages, wenn die Ahnung der Gewissheit weicht,
 wenn die Illusion vergangen, werde ich vielleicht
 sagenhafte Räume, die ich nur im Traum gesehn,
 leise dann betreten und auf festem Boden stehn.

 Manchmal würde ich so gern verhindern, dass ein Augenblick verrinnt.
 Andern Augenblicken wieder wünscht ich, dass die Zeit sie mit sich nimmt. 
 Warum glaube ich in Widersprüchen läge ein verborgner Sinn?
 Warum muss ich unentwegt ergründen wie und wer ich wirklich bin?
   
 Refrain:
 Eines Tages, wenn die Ahnung der Gewissheit weicht,
 wenn die Illusion vergangen, werde ich vielleicht
 sagenhafte Räume, die ich nur im Traum gesehn,
 leise dann betreten und auf festem Boden stehn.
   
 Und so folg ich einer tiefen Sehnsucht, nach der heilen, bessren  Welt, 
 um mich wieder von ihr abzuwenden, wenn sie ihr Gesicht entstellt.
 Und ich frage mich, wie ist es möglich, dass die Hoffnung dennoch bleibt,
 ob das Licht das Dunkel überwindet und die Finsternis vertreibt?
   
 Refrain:
Eines Tages, wenn die Ahnung der Gewissheit weicht,
 wenn die Illusion vergangen, werde ich vielleicht
 sagenhafte Räume, die ich nur im Traum gesehn,
 leise dann betreten und auf festem Boden stehn. 
   
 14. Februar 2021 

Audiodatei: Gitarre und Gesang:

Noten mit Harmonien für die Gitarre :

Als Bethlehem im Dunkel lag

Als Bethlehem im Dunkel lag
und Hirten hielten stille Wacht,
da ward es plötzlich heller Tag;
ein Licht erstrahlt in tiefster Nacht.
Und Klarheit, hoch von oben her,
verklärt nun Trauer, Leid und Tod;
Was ungeliebt und hart und schwer
– notwendig wird nun alle Not.

Als Dunkelheit die Welt umfing
und Blindheit alle Augen schlug
als Gottes Sohn am Kreuzstab hing,
den er hinauf zum Richtplatz trug.
Da hat erhellt den dunklen Sinn,
der uns in Not und Angst gebracht,
sein Wort, das schon vor Anbeginn,
durchdrungen hat die finstre Nacht.

So hat der Sohn uns kundgetan,
wie alles Leben ewig währt,
nahm auf sich Tadel, Schuld und Scham,
hat neu zu sterben uns gelehrt.
So nehmt, in seinem Geist und Sinn,
das eigene Kreuz nun täglich auf,
Denn Gottes Sohn ist der Ichbin*,
der führt die Welt zum Licht hinauf.

So lasst uns ohne Sorgen sein,
und nehmen was uns zugedacht.
Es lässt der Sohn uns nicht allein,
hat uns gegeben seine Macht,
dass sterben wir in seinem Geist,
der über allen Zeiten steht
denn Christus der Gesalbte weist
den Ort, da Gottes Atem weht.

*2. Mose 3,14 bzw. Joh. 8,24

© Elmar Vogel 2. Dezember 2020 / 4. Vers 12. 12. 2022

Klaviereinspielung von Peter Kitzing

Lieder – vertonte Lyrik

Songwriter Elmar Vogel

Den hier veröffentlichten Liedtexten sind (soweit sie von mir vertont wurden) Audiodateien angefügt.

Bei einigen Texten habe ich zusätzlich Vertonungen durch eine KI (AI-Music) generieren lassen. Unter vielen untauglichen Versionen sind hier manchmal regelrechte “Perlen” dabei. Aber hören Sie selbst:

Sinnentleert
Vertonung generiert durch aimusic.so Als die Zeit noch reichlichwar keine Zeit zu denken.Jetzt, da sie unbegreiflich,will keiner sich versenken,in das Eventuelle,in das Bedeutungschwere.Nun atmet jede ...

Als die Zeit noch reichlich

Selbsterkenntnis
In der Einheit der Gedanken Audiodatei: Eigener Vertonung: Audiodatei: KI-Vertonung: In der Einheit der Gedanken,und in ungeteiltem Sinnliegen Räume ohne Schranken,liegt der Dinge Anbeginn.Was entzweit ...

Einheit der Gedanken

Abstieg und Aufstieg
Audiodatei: Der Turm Es steht ein Turm im Tal der Welt, erhebt sich hoch empor zum Licht, er reicht bis an das Himmelszelt, doch sieht ...

Der Turm

Ich lebe mein Leben
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn ...

Ich lebe mein Leben in wachsende Ringen

Roter Schnee
Es ist ein Schnee gefallen, und es ist noch nicht Zeit. Man wirft mich mit dem Ballen, der Weg ist mir verschneit. Mein Haus hat ...

Es ist ein Schnee gefallen

Dantes Abstieg
Ich steige hinab in die Tiefen der Nacht und suche das Licht auf dem Grunde der Zeit, doch während ich suche, berühre ich sacht, den ...

Der Träumende

Hörst du den Wind?
Es liegt Geburt in dieser Welt, da alles Leben sich erneut. Der Wind weht wo es ihm gefällt, das Harte er gewiss zerstreut. Hörst du ...

Hörst du den Wind?

Unterwegs
Ich bin unterwegs zu neuen Ufern doch ich komme niemals an. Jeder Ankunft folgt ein neuer Abschied, jedes Ziel scheint ein Tyrann. Warum gehe ich ...

Unterwegs

Weihnachtslied
Als Bethlehem im Dunkel lagund Hirten hielten stille Wacht,da ward es plötzlich heller Tag;ein Licht erstrahlt in tiefster Nacht.Und Klarheit, hoch von oben her,verklärt nun ...

Als Bethlehem im Dunkel lag

Ernte Mystisch
Der Tag zieht herauf und es dunkelt doch schon. Die Felder sind weiß und die Frucht wiegt schwer. Vage die Stunden der Ernte und Fron ...

Was bleibt

Wie ein Baum
Provisorische Vertonung durch eine KI aimusic.so Wie ein Baum der seine Zeiten kennt, will ich Blatt um Blatt beschreiben, und was unerkannt mich von dir ...

Wie ein Baum

Die Erde atmet schwer
KI-Vertonung durch AI-music: Es gibt Zeiten, die mir sagen, wann ich reden mussund dem kann ich mich nicht einfach widersetzen.Da hör ich mich in meinem ...

Zeiten

Suchen und Finden
Audiodatei: Vertonung generiert durch aimusic.so Bis erfüllt sind alle Zeitenliegt die Welt in Krieg und StreitenDarum will ich mich nicht an sie binden.Meine Ängste und ...

Einst und jetzt

Einst
KI-Vertonung durch AI-music: Wenn alle Sinne endlich ruhn und aller Tränenfluss versiegt, die Welt geeint wird in ein Nun und jeder Widerspruch besiegt, Wenn jeder ...

Einst

Abstieg in die Unterwelt
Audiodatei: Vertonung durch aimusic.so Steige hinab in die Tiefen der Seele,teile das Dunkel und atme das Licht,wechsle die Räume, der Fügung befehle,alles zu wandeln was ...

Steige hinab