In stummen Schauern gehen Blätter nieder,
ein federleichter Fall bringt sie zur Erde sacht,
und Baum um Baum reckt unbedeckte Glieder
empor zum Himmel, in die sternenklare Nacht.
Fern fallen die Gestirne - in weiten Räumen
verlischt ihr Glanz im Abgrund dunkler Tiefen dort.
Das Höchste und das Tiefste will uns träumen,
ihr Raunen ist dem Schlummernden ein sanftes Wort.
Im dunklen Abgrund wie in höchster Sphäre liegt
der Sinn des Wortes, das einst unerkannt gesagt,
dass Wind das tote Blatt im Fallen sanft noch wiegt
und, dass erstrahlen wird, was ganz zu fallen wagt.
Verlischt der Geist am Totenlager?
Vergeht der Sinn wenn er verloren?
Ich frage; wie wird Sinn geboren?
Bewirk‘ ich selber ihn, als Frager?
Und gleicht die Antwort, die ich gebe,
wenn ich den Sinn zu finden glaube,
nicht einer einz‘gen süßen Traube,
die bald getrennt von ihrer Rebe,
im Nu verkostet und zerronnen.
So scheint Bedeutung nur ersonnen,
für eine allzu kurze Weile.
Lass Leid und Tod, die bitt‘ren Beeren,
doch jenen tiefen Sinn mich lehren,
der mich von allem Unsinn heile.
Steige hinab in die Tiefen der Seele, teile das Dunkel und atme das Licht, wechsle die Räume, der Fügung befehle, alles zu wandeln was Trauer und Pflicht.
Gib dich dahin in bewusster Gebärde, Dunkles betrachte im Wandel der Zeit, harre der Sonne im Schoße der Erde, bis die Gestalt von der Scholle befreit.
Beug dich hinab und erkenne die Gründe, koste und schmecke das Salz im Gestein. Was du geschaut und geschmeckt das verkünde und es erstrahlt aus der Tiefe der Schein.
Hebe und trage die Bürden der Tage, such und vertrau auf den Sinn jeder Last. Klopfe und harre und rufe und frage, öffne die Pforte und werde mein Gast.
In allem Dunkel liegt ein Sehnen,
darin die Herzen klopfend schlagen.
und Schlag um Schlag ein stilles Nehmen,
und ein Verlangen und ein Fragen:
Wo sind die hohen hellen Stätten,
die uns die Führer einst verhießen,
wo wir die Leiber sicher betten,
wo sie des Nachts die Tore schließen?
Doch fällt ein Schatten all der Lasten,
die an uns haften Nacht für Nacht,
die stumm nach unsrem Herzschlag tasten,
die uns berühren zart und sacht,
in jenen Grund, der ohne Gründe,
die Welt aus Dunkelheiten wirkt,
wo jeder Schatten, jede Sünde,
das Licht des Geistes in sich birgt.
In der Geburt der lichten Sphären,
in der Erkenntnis unsres Grundes,
dort wird sich Licht von Licht ernähren
wo es berührt vom Saum des Mundes,
dessen, der vollbringt und der vollbracht.
Und Finsternisse werden fallen,
und was gebeugt von dunkler Macht,
wird aufrecht stehn in lichten Hallen.
Dresden 4. 9. 2020
Zum Beginn und zur Vollendung;
Kindheit, Jugend, Alter, Sterben.
Alles scheint uns wie Verschwendung,
fühlen wir uns nicht als Erben.
Erbschaft ist bisweilen Bürde;
scheint auferlegt als herbe Pflicht.
Dem Berufnen schenkt sie Würde;
auf dunklen Pfaden hin zum Licht.
Dresden 24. August 2020
Gedanklich angelehnt an einen masonischen Text von Johann Wolfgang von Goethe:
Zum Beginnen, zum Vollenden
Zirkel, Blei und Winkelwaage;
Alles stockt und starrt in Händen,
Leuchtet nicht der Stern dem Tage.
Sterne werden immer scheinen,
Allgemein auch zum Gemeinen,
Aber gegen Maß und Kunst
Richten Sie die schönste Gunst.
Weimar, März 1826
Ändere den Sinn, der deine Welt erschuf,
Die hart, die ungerecht, traurig und fatal.
Lass fallen ein, des guten Geistes hellen Strahl.
Hebe dein Haupt, vernimm des Täufers Ruf.
Ändere die Welt und alles was verdorben;
Verleihe Sinn, dem Bösen und Gemeinen,
Dass Unflat wird zu Gutem und zu Reinem,
Und auferstehen kann, was einst gestorben.
Wirf die Netze aus in unbekannte Gründe,
Selbst wenn sie leer und dunkel dir erscheinen.
Schau und harre bis sich straffen Netz und Leinen;
Von reichem Fischzug singe dann und künde.
Achte nicht allein auf das, was vor den Augen,
Sondern blicke auf der Dinge tiefsten Grund
Vertraue auf den Geist der alles wandelt und
Durch dessen Zauber alle Dinge taugen.
Elmar Vogel 29.6.2020
Der Blick bleibt an der Oberfläche;
es reflektiert die Form das Licht.
Wohl liegt es an des Auges Schwäche;
das Wesentliche sieht man nicht.
Gestalt wird nur die Form erkennen,
sie fällt ihr Urteil nach dem Schein,
doch soll sie den Gestalter nennen,
wird ihre Sicht ein Trugbild sein.
Das Wesen liegt indes verborgen,
entzieht sich äußerer Natur,
ist stets dasselbe heut und morgen,
allgültig, zeitlos seine Spur.
Doch diese Spur gilt es zu finden,
das Auge ist hier einerlei,
denn nur Erkenntnis kann ergründen,
was wahr ist und was Gaukelei.
Erkenntnis ist das dritte Auge,
es reicht bis an der Dinge Grund,
dass es ergründe was da tauge -
Wo Geist, wo Sinn wohnt macht es kund.
Juni 2020 (Wettbewerb im Forum: www.poeten.de)
Wenn alle Regung dieser Welt ein tiefer Sinn durchwebte
und wir die Gnade hätten, eben diesen Sinn zu fassen,
so würden Schicksal, Leid und Tod und alles je Gelebte
sich, in jenem neuen Licht betrachtet, wandeln lassen.
Wenn ein Gedanke doch, der jeder Schwerkraft widerstünde,
der Schweres heben könnte und allzu Leichtes fallen ließe,
das Herz zutiefst ergreifen könnte, dass es doch verstünde,
zu dulden, wenn sich höchster Sinn in Eigensinn ergieße.
So schüfe ganz alleine jene tiefe Zuversicht,
die bei uns stünde selbst in allergrößtem Ungemach,
den inn'ren Frieden uns, an dem es dieser Welt gebricht
und selbst im Sterben, zöge uns doch alles Leben nach.
Der Tod kann nimmer böse sein,
denn die Natur kennt keine Strafen
ein jeder geht für sich allein
zurück, zu jenem großen Schlafen,
aus dem der Geist die Bilder weckt,
und dieser Welt die Schönheit schenkt,
wodurch uns dieses Leben schmeckt,
bis sich das Bild zur Scholle senkt.
Was ohne Geist, das wähnt die Strafe,
in allem was da auferlegt.
Mensch wird Tier und Herr wird Sklave,
wo dieser Eisenbesen fegt.
So fegt er hart, bis unser Kummer
so groß, dass wir darin vergehn,
- versinken tief in jenen Schlummer,
da uns der Geist heißt aufzustehn.
Liebet, deutet alle Zeichen,
die das Schicksal uns gesetzt,
denn zur Gunst kann nur gereichen,
was beachtet und geschätzt.
Jedes Übel sei durchdrungen,
überwunden durch den Geist,
der aus tiefsten Niederungen
in die höchsten Sphären weist.
Alles, alles dient dem Leben
denn in tiefer Zuversicht,
wo in Not wird hingegeben,
Totgeglaubtes zu uns spricht.
Freiheit, die du meine bange Seele rührst , wüsst ich, dass du meines Herzens Schläge spürst, so könnte ich dich ganz und gar entbehren. Ja, hätt ich alle Freiheit dann verloren, und wär in tiefster Sklaverei geboren, du würdest als dein Kind mich doch ernähren.
Und alle die von dir gegessen, machst du reich machst ebenbürtig deine Kinder dir und gleich und gibst dich selber hin und ungeteilt. Und wer dich unumschränkt genießt, wer duldet, dass du dich in ihn ergießt, der wird durch dich geadelt und geheilt.
Nur du vermagst dich ohne Reue aufzugeben Und wäre ich vereint mit dir in solchem Streben, so wär ich ganz – und wär ein Teil von dir. Dann kann mir niemand nehmen was ich bin, nur was ich nicht bin, das geht wohl dahin Und bliebe es, wärs doch kein Teil von mir.
Der Herbst fällt ein mit kühler Hast knickt er das Blümlein blau,
die stolzen Rosen schlank und schön vergehn im Nebelgrau.
Kein Widerstand, kein Aufbegehrn, kein Fluch und auch kein Streit.
In tiefer Stille scheint die Kreatur zum Abgang nun bereit.
Vorüber ist das Lustspiel auf der weiten Bühne der Natur.
Schon kleiden für den letzten Akt sich Wald und Feld und Flur.
Nun wird sich Blatt um Blatt noch einmal prachtvoll färben.
Mir scheint, ein letztes großes Leuchten steht vor allem Sterben.
Ach könnte ich den eignen Herbst doch nur in diesem Bild begreifen,
so würde ich wie eine süße, volle Frucht am Baum des Lebens reifen.
Dort wüsste ich, dass alles Fallen und Vergehn ein tiefer Sinn durchwebt,
dass Sterben nicht Verderben ist und Neues nur durch Altes lebt.
Elmar Vogel – Oktober 2019
Die Zeit trägt alle Dinge mit sich fort
und nichts vermag zu widerstehn.
Sie wirkt im Stillen, unsichtbar und ohne Ort.
Wer kann ihr Schranken setzen, ohne zu vergehn?
Wer kann dort hin, wo weder Zeit noch Raum
noch irgendein Verlust die Seele rühren kann?
Gefangen zwar hängen wir doch an jenem Traum,
dass Freiheit möglich sein wird - irgendwann.
Verfall und Tod scheint unser Los zu sein
vor dem es kein Entweichen, kein Entrinnen gibt
Wir fügen uns und hoffen dennoch insgeheim
dass wo wir selbstlos lieben, werden wir geliebt.
Manchmal entdecke ich in dunklen Stunden, da ich mir selber fremd und feind, dass das, was ich für bös und schicksalhaft befunden, was grob und ungebührlich mir erscheint, der Seele helfen könnte zu gesunden, obgleich es der Verstand verneint.
Die eigne Unzulänglichkeit genau betrachten, den Blick auf Lüge und auf Heuchelei zu richten, indes dann dennoch zu beachten, dass niemand sagen kann, er sei von Schwäche und von Irrtum frei wäre ein Weg, Tyrannen zu entmachten und auch ein Ausweg aus der eignen Tyrannei.
Die innre Schau in meinen tiefsten Herzensgrund, macht mir das eigene unverfälschte Antlitz offenbar, und was ich dort erblicke tut mir gleichwohl kund, dass Gott und Wahrheit und ich selbst von jeher eines war. Betracht ich mich auf jene Weise, dann schau ich Gottes Antlitz und erkenn mich selbst im Spiegel meines Herzens wie Kristall so klar.
In dieser Einsicht kann ich die Gestalt annehmen, in welcher Mensch dem Menschen würdig sich erweist da überwunden und vergessen aller Tadel, alles Schämen und abgelegt das alte Sinnen, das immerfort um Schuld und um Vergeltung kreist So läge jener Ort, an dem das Paradies wir wähnen dort wo den Sinn des Mangels und des Ungenügens man begreift.
In meiner tiefsten Einsicht, da ich mich selbst in dir erblickte und dich in mir, da hast du mich geboren,
hast mich hervorgebracht als deine eigene Natur.
Und alles, was mir vormals dunkel war und stumm und namenlos und ungenannt, das sprach dort unverhüllt und rein und pur und ich verstand,
dass deine Offenbarung mir immer schon vertraut gewesen – dass sie von jeher mir bekannt.
Und doch erscheint mir allzu niedrig dieser Ort,
zu grob und ohne jede Zier,
dass ich nicht glauben und nicht fassen kann, er sei dein Hort -
die Wiege aller Kreatur, die zu erkennen dich vermag – die dich begreifbar macht im Jetzt und Hier.
In meiner tiefsten Einsicht meiner selbst,
bist du in mir geboren und ich in dir
dort hab ich dich hervorgebracht
und du hast mir dein Antlitz offenbar gemacht.
Trunken sind die Trunkenbolde dennoch sind aus reinem Golde, ihre Becher die sie kippen, die sie setzen an die Lippen die geschwind hinab sie stürzen um das Leben zu verkürzen und es dennoch auszukosten bis das Licht erstrahlt im Osten. Davon werden sie dann trinken ohne darin zu versinken Heben wird das Licht sie alle bis sie stehn in jener Halle wo der Wahrheit Wein sie trinken und sie nüchtern niedersinken.
Alles Sterben fällt nach unten,
doch das Leben strebt hinan.
In der Tiefe liegt gebunden;
Schweres, Dunkles – zieht mich an.
Doch wie mag ich Höhe finden,
ohne Tiefen je gespürt?
Muss ich doch am Licht erblinden,
wo das Dunkle mich nicht rührt.
Auf der Teufe wohl gegründet,
in der Erde dunklem Schoß,
wo hinab kein Lichtstrahl findet,
ruht das Bauwerk licht und groß.
So weist alles Hohe, Helle,
jeder Sinn der hier obsiegt,
stets hinab zu jener Stelle,
wo der Grund im Dunkel liegt.
Elmar Vogel 18. April 2019
Die Götter
denen wir dienen
sind keine
Unsterblichen
ist Sterben eine
Notwendigkeit
um Unsterblichkeit
zu gewinnen
müssen wir sterben
um leben zu können
müssen wir sterben
können
Was ich bin und was ich werde
liegt vor allem Anbeginn
aller Anfang wirkt aus Erde
wirkt aus Wasser, Geist und Sinn.
Untergang ist uns befohlen
sterblich ist des Lebens Kleid
Todesangst und Atem holen,
sind Stumpfsinn und Glückseligkeit.
Jede Enge, jede Bürde
Niederlage, Todesgrimm
weist hinauf zu höchster Würde
ruft nach Luft nach Geist und Sinn.
Wissen um die eigne Sendung
nehmen was uns zugedacht
daran liegt des Schicksals Wendung
hierin liegt die höchste Macht.
Elmar Vogel / September 2018
Wo sich das Flüchtige
bewußt verliert,
kann das Wesen
erwachen.
Tote, zerquetschte Trauben
werden zu Wein.
Ohne Zutun – ohne zu tun.
Wein ist Wandlung
vom Fleisch - zum Geist.
Werdet Getötete
werdet Gärende
werdet Geist
Unstet zieht uns falsche Zeit an falsche Orte
darum ist unser Tun und Lassen falsch.
Falsch ist, was zur falschen Zeit am falschen Ort .
Die Erkenntnis Jesu schafft rechte Zeiten und rechte Orte.
Rechte Zeit - Ewigkeit
Wahrer Raum - Unendlichkeit.
Elmar Vogel Oktober 1993
Des Menschen Werk ist wie die Frucht am Baum Doch über ihren Rang da herrscht ein alter Streit Denn alles was getan aus überzeugtem, tief geglaubtem Sinn erfüllt den Raum, die Zeit und führt mich hin zu jenem Ort, da ich schon war bevor ich wurde. Und doch bleibt alles Tun, an das ich selbst nicht glaube und hätte ich‘s auch ausgeführt – das Absurde, das nicht an meine Seele rührt – es fällt herab, vergeht im Staube. Doch jenes andre Werk, das zeitlos ewig ist kann alle Zeiten überdauern, man wird es pflücken und verkosten, man wird’s den Kindern geben, die im Osten auf der kalten Erde kauern. Das ist die Frucht, die dieser Zeit Genesung bringt, da sie des Geistes Sehnsucht stillt und jedem der bereit, den dunklen Sinn durchdringt. So wird am Ende jede Tat, der es gelang das Schwache aufzurichten, den Geist zu heben und das Dunkel dieser Welt zu lichten den Täter suchen eben in der Ewigkeit – befreit von allem Streit.
Ich geh den Weg des Menschensohnes, der beständig an das Unwägbare denkt, um Beständigkeit den Dingen zu verleihen, die von Kindheit an ich liebgewonnen habe und die ich heut schon anerkenne als den hehrsten Teil der Gabe und des Lohnes - für diesen Lohn will ich mich gern kasteien.
Tod, Versagen, Niedergang und alles Schmachten – jede bittre Lage, die das Menschenherze so sehr kränkt, ich will sie ansehn und betrachten - will sie auf mich nehmen - so, als hätten ich den Sinn, den alle Bitternisse in sich tragen, bereits verstanden und schon ausgefüllt. Ich möchte gern im tiefsten Herzensgrunde sagen, dass, wenn auch in augenblicklich noch verborgner Weise, jede Regung dieses Daseins dennoch mich beschenkt.
Hier finden Sie eine Auswahl eigener lyrischer Texte wie: Reime, Gedichte, Sinnsprüche und Prosagedichte, vorwiegend mit thematischem Bezug. Sämtliche Texte unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigungsrechte liegen beim Autor.
Ich habe keine Meinung von mir selbst, da ich ja doch noch werde. Denn stets wenn ich enttäuscht mich von mir selbst abwende und mich erkennen muss als Teil der Herde ( jener, der im Grunde meines Herzens ich nie angehören will,) dann trag ich Trauer und ein Abgrund tut sich vor mir auf, den zu durchschreiten nimmer ich vermag, in noch so kühnem Lauf. Dann sinkt die Seele nieder und ich werde still, erschrocken von der Finsternis der Tiefe und der dunklen Erde.
Wer könnte dieses Dunkel je durchdringen, wer könnte Einhalt ihm gebieten und vollbringen, dass es zu Geist und Sinn mir wird, woran mir doch so sehr gebricht? O dass doch endlich zu mir spricht, was stumm und taub mir auf der Seele lastet – was blind und töricht durch das Dunkel irrt und heillos durch die Zeiten hastet.
Ach Gott, du sprichst dein Wort das diese Welt erhellt ja immer nur im Dunkeln – erhellst den Raum im Hier und Dort. Was hier gestaltlos ist – was wüst und leer, darin seh ich deinen hellen Stern nun funkeln – dort geht er vor mir her in aller tiefster Nacht, da dringt es zu mir, deines Sohnes Wort: Es ist vollbracht.
Dies ist der Sommer, der die Frucht ersterben lässt
weit wirft er seine Lohe in den Herbst hinein
wenn auch der Schnitter eilig noch zur Ernte bläst
Entbehrung wird des Winters Antlitz sein.
Und doch sind Kummer und Entbehrung keine Strafe der Natur
unendlich groß und weit gewoben ist des Universums Tuch
das Übel liegt in unserm eigenen Urteil immer nur
im Zweifeln, im Verzagen liegt der Fluch.
Denn wenn der Tod in unsern Räumen
aus und eingeht, wie ein ungebetner Gast
wenn er uns hochfahrn lässt aus seichten Träumen
so zeigt er doch ganz zart
was jenseits unsres Zustands harrt
– zeigt doch wie sanft das Dasein jede Kreatur umfasst.